MycoBank: 283645 Basionym: Drosophila calcarea Romagn. 1966 in Bull. trimest. Soc. mycol. Fr. 82: 544 Originaldiagnose: |
"Pileo tenui ac fragili, 8-16 mm lato, glandiformi vel conicocampanulato, dein convexo-semiglobato, obtuso, margine tenui et regulari, paulum hygrophano, citissime sicco et sordide cremeo, haud roseo, leviter ruguloso ac passim micaceo. Stipite (17)-35-55 x 1,2-3 mm, cavo terete, paulum flexuoso, inferne paulum incrassato, interdum brevissima radicula praedito, e cinereo albo, hyalino, leviter inferne colorato, manifeste sub lamellis pruinoso. Velo non observato. Lamellis tenuibis, satis distantibus, latis (2,5-4 mm), ventricosis vel segmentiformibus, late adnatis, cinereis, deinde a nigris cinereis, acie pruinosa et alba, non rosea. - Sporis atris, opacis, ellipticis-subovatis, poro lato ac applanato, 12-15,7 x 7-9 µ. Basidis tetrasporis. Cystidiis laterum utriformibus, colle lato et brevi, obtusis, 40-57 x 12-16,5 x 7-8,5-(10) µ. Cellulis aciei claviformibus vel sphaeropedunculatis, 10-20 µ latis, cum nonnullis cystidiis. Cute cellulosa; carne leviter colorata, praesertim sub cute. - Aprili et junio mense, in collibus calcareis, inter gramina muscosque vigens. Typus in Herb. ROMAGNESI, Mus. nat. Hist. Nat. Paris, n° 875." |
Typus: Environs des Bellafontaine (Oise), 14.05.1966, Herb. Romagn. n° 875 Wichtige Synonyme: Keine bekannt. Ausgew. Beschreibungen: Friebes & Melzer (2011): 20f., Galland & Romagnesi (1975): 216ff. (als Drosophila calcarea), Ludwig (2007): 677f, Örstadius & Knudsen (2008): 591, Romagnesi (1967 "1966"): 539ff. (als Drosophila calcarea), (1975): 216f. (als Drosophila calcarea) Ausgew. Abbildungen: Friebes & Melzer (2011): 23, Ludwig (2007a): 202 |
Makromerkmale: Hut jung 5-30 mm breit, halbkugelig, älter zunehmend verflachend, gebuckelt, haselnußbraun, zu etwa einem Drittel durchscheinend gestreift, hellbraun ausblassend, wobei das Zentrum lange dunkler bleibt, oft stark radialrunzelig. Velum spärlich und flüchtig. Lamellen entfernt bis sehr entfernt, flach ausgebuchtet angewachsen, zunächst hell-, dann dunkelbraun, Schneide weiß, nicht farbig unterlegt. Stiel 10-60 x 1-3 mm, jung weißlich mit bräunlicher Basis, später gänzlich hellbraun, etwas befasert, gleichmäßig dick, tief im Sand eingesenkt, aber meist ohne ausspitzende Pseudorhiza. |
Mikromerkmale: Sporen überwiegend 11,5-16 x 7-9 µm, im Durchschnitt 13,6-13,9 x 7,7 µm, mittlerer Q=1,60-2,00; oft 16-19 x 8,7-10 µm, selten 20-24 x 9-12,5 µm, ovoid, ellipsoid, Keimporus 1,5-2 µm breit. Neben den normal geformten aberrative, pyriforme, 20-22,5 x 12,5-13 µm. In Wasser und Ammoniak rotbraun, in KOH schwarzbraun, opak. Basidien 22-33 x 9,5-12,3 µm, meist 4-sporig, nicht selten 2-sporig, vereinzelt 1-sporig. Cheilozystiden (24,5-) 27-55 x 8-20 µm, teilweise subcapitat bis capitat, nicht selten, aber zerstreut. Schneide dominiert von clavaten und sphaeropedunculaten Marginalzellen, 13,5-33 (-55) x 8-20 (-30) µm, diese gelegentlich mit kleinen Ausstülpungen. Alle Marginalzellen dünnwandig und farblos. Pleurozystiden 40-60 (-80) x 9,5-13,5 (-16,5) µm, lageniform bis utriform, gelegentlich subcapitat, sehr selten apikal kurz verzweigt, dünnwandig und farblos, nicht häufig. Schnallen vorhanden. |
Habitat: Kalktrockenrasen Verbreitung: Frankreich, Österreich, Schweden, Ungarn Anmerkungen: Die Übereinstimmung mit den Beschreibungen bei Knudsen & Vesterholt (2008), Ludwig (2007) und Romagnesi (1966, 1975) ist relativ gut, wenngleich nicht in allen Punkten. Geringfügige Unterschiede sind manchmal apikal gegabelte Pleurozystiden und die Parazystiden mit Fortsätzen; solche Erscheinungen sind nirgends erwähnt, allerdings auch nicht sehr erheblich. Die gravierendste Differenz betrifft jedoch die Basidien und daraus resultierend die Sporengröße. Basidien mit weniger als 4 Sterigmen sind tatsächlich so zahlreich, dass sie nicht ignoriert werden können. Einzig Romagnesi (1975) schreibt zu den Basidien "normalement tétrasporiques", läßt also Ausnahmen zu. Kits v. Wav. (1985) hat Psathyrella calcarea als synonym mit Psathyrella prona var. utriformis betrachtet. Ihm stand Romagnesi´s Kollektion vom 22.6.1968 zur Verfügung, also ausgerechnet diejenige mit den kleinsten, nur bis 13,7 µm langen Sporen (vgl. Romagnesi 1975), welche sich hinlänglich gut in das Konzept von Psathyrella prona var. utriformis fügten. Die Synonymisierung hat sich zwar letztendlich als unrichtig erwiesen, weil sich dieses Taxon als Psathyrella pseudogracilis herausstellte, aber molekulare Untersuchungen (Larsson & Örstadius 2008) zeigten, dass Psathyrella calcarea tatsächlich u. a. mit Psathyrella prona einen Clade bildet! Nagy & al. (2009) melden Psathyrella prona var. utriformis aus Ungarn (leg. L. Nagy, SZMC-NNL-22534). Diese Kollektion wurde später als Psathyrella calcarea identifiziert (L. Nagy, pers. comm.). Unters. Koll.: (A) Siegendorfer Puszta, 14.11.09, leg. G. Friebes (AM1752), 28.11.09, leg. G. Friebes (AMSeparatbox), Niederösterreich: Gänserndorf, 19.5.1995, leg. M. M. Moser (IB19950003). |