Juli 2004

Um an den Juni mal zäsurlos anzuschließen:
In dieser Form hätte selbst ich den Fransigen Wulstling erkannt. Wuchs an selber Stelle, wurde aber an anderer als gelöstes Puzzle fotografiert. Wie immer bei Pilzen über 5 cm Höhe waren Hut und Stiel per Schuh voneinander getrennt, was entweder ein lokales Naturgesetz ist, oder als ABM gefördert wird.
Der als Ausbreiter verrufene Falbe Ackerling (Agrocybe putaminum) erschien sowohl im Stadtpark zu Delitzsch als auch noch anderer Stelle auf Holzhäcksel (Rindenmuluch und geschredderte Pappel) in erheblicher Anzahl. Da ich auch das Judasohr, den Dunkelrandigen Düngerling und den Schwarzblättrigen Träuschling als hier neue Arten verbuchte, verdient der Juli ein Lob. Also: Lob!
Dies ist ein Filz-Röhrling. Der Deutschname suggeriert bereits die speziellen Probleme der Artdiagnose. Jedenfalls erschien mir der Pilz kein Rotfuß-Röhrling zu sein und tatsächlich:
Xerocomus rubellus ist erstmalig im Territorium nachgewiesen.
Gedieh ausgerechnet auf dem Delitzscher Friedhof...
Vielleicht sehen wir uns mal wieder?
Und hier noch das Ende einer Legende:
Mein "Wintertrichterling", so der inoffizielle Name innerhalb der EU, erschien in einem Sommermonat, allerdings als Einzelexemplar. Mutmaßlich handelt es sich doch um Clitocybe squamulosa und meine Hoffnung auf wenigstens eine var. hiemalis ist endgültig versiegt.


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