August 2005

Der August schreckte nicht davor zurück, mich mit einer großen Zahl für die Gegend neuer Arten zu konfrontieren. Ureinwohner erzählten zwar Legenden vom Birkenpilz, aber nun ist der Beweis erbracht. Wuchs frech auf dem Delitzscher Friedhof, gemeinsam mit Agaricus semotus, Amanita rubescens, Inocyben, Entolomen, Telamonien...
Ein erst seit kurzem hier gesehener Pilz zeigte sich beinahe flächendeckend in Massen: Eichen-Filzröhrling Xerocomus communis. Damit verlängert sich die Liste lokaler Röhrlinge auf sagenhafte 7! Aus der Verwandtschaft gaben sich einige Rotfüße die Ehre, und, in gigantischer Menge, Netzstielige Hexenröhrlinge. Weiterer Neufund: Laccaria laccata, was dringend eine Erwähung wert ist.
In mittleren Grüppchen besiedelte der Gold-Röhrling die Umgebung diverser Lärchen. Bisher sah ich nie mehr als zwei Stück beieinander (Pilze, nicht Lärchen). Sehr auffällig auch das Erscheinen von Karbol-Champignons an allen möglichen Orten. Man kann aber drauf wetten, daß die Pracht spätestens am nächsten Tag zertrampelt ist. Ebenso wie Amanita strobiliformis, den ich wohl nie unverletzt vor die Kamera bekomme.
Weil sich die Menge an Pilzen per Hand kaum noch bewältigen ließ, habe ich ein kräftesparendes Transportmittel für meinen Pilzkorb ersonnen. Diese Erleuchtung suchte mich heim, als mein Garten von wagemutigen Zeitgenossen überflogen wurde. Sorry, Ballons fahren ja. Aber kann man einen Garten überfahren?


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